Zahlenhorror und Gruselstimmung

Wie so oft zum Monatswechsel, liefert die statistischen Abteilungen ein Kennzahlen-Stakkato, welche die Investoren als Bestätigung oder Widerspruch zur wahrgenommenen Stimmung einzuordnen versuchen. Allein vier Meldungen kamen Anfang der Woche vom Statistischen Bundesamt: Das Bruttoinlandsprodukt in Q3 stieg verglichen mit Q2 um 0,1 Prozent; Q2 wurde revidiert von 0 auf 0,1 Prozent Wachstum und Q1 auf Stagnation revidiert. Die Inflationsschätzung für Oktober liegt bei +3,8 Prozent zum Vorjahresmonat – der niedrigste Stand seit August 2021. Die Importpreise sind um 14,3 Prozent niedriger als im Vorjahr, aber das liegt wohl vornehmlich am Basiseffekt. Der Einzelhandelsumsatz sinkt real um 0,8 zum Vormonat und um 4,3 zum September 2022. Blicken Sie noch durch im Zahlenhorror? Die Meldungen zu Wirtschaftsindikatoren ließen sich beliebig fortsetzen. Und es drängt sich die Frage auf: Erklären hier die Zahlen den Markt oder erklärt der Markt die gemessenen Zahlen?

Blutrot ist zwei Monate vor Jahresende die vorherrschende Farbe an der Börse und die Optimisten werden langsam leichenblass. Seit dem Rekordhoch Ende Juli ist der DAX um gut 10 Prozent gefallen – ohne sichtbare Bremsspuren! Die jüngst gezeigten Schlusskurse unter 14.700 Punkten dienten Mitte März schon einmal als Unterstützung. Doch das verflixte 7. Wochenminus in Folge zeigt gerade das Muster eines Serienkillers. Es ist die längste Abwärtsbewegung seit 2011. Der DAX-Kurs entfernt sich weiter von der 200-Tage-Linie, welche zuvor noch einen 11-monatigen Aufwärtstrend ausgewiesen hatte. So schließt der DAX im Oktober mit 3,8 Prozent im Minus – der dritte negative Monat in Serie. Passend zu Halloween ist die Stimmung gruselig. In der dunklen Jahreszeit bleibt nun die Hoffnung auf ein Weihnachtswunder.

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Newsletter vom 1. November 2023

Thomas Strelow, Börse Düsseldorf

Foto Thomas Strelow
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