Märkte konsolidieren – US-Schuldenberg wächst

Nach der erfreulichen Aufwärtsbewegung am Freitag – DAX, Dow, NASDAQ konnten in der Spitze bis zu 2,5 Prozent zulegen – kehrte Anfang dieser Woche eher Ruhe an den Aktienmärkten ein. Die Zinserhöhungen von FED und EZB um jeweils 0,25 Prozent haben die Märkte gut verdaut und jetzt richten sich alle Blicke wieder gen USA zum Thema Schulden. Dort steht unverändert die Erhöhung der US-Staatsschulden-Obergrenze auf der Agenda. „The same procedure as every year“ – Demokraten und Republikaner streiten sich bis zur letzten Minute und riskieren somit die Zahlungsunfähigkeit der USA ab dem 1. Juni 2023.

Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte hat sich der Schuldenberg der USA auf aktuell rund 31,5 Billionen USD angehäuft und jährlich kommt ein Billionenbetrag dazu. In der Gesamtrechnung fehlen aber noch die Schulden der US-Bundesstaaten von rd. 3,5 Bio. USD, Tendenz ebenfalls steigend.

Eine unvorstellbare Summe, die sich zwar auf 332 Mio. Einwohner verteilt, über reguläre Steuereinnahmen jedoch wohl nicht mehr rückzahlbar ist. Damit haben sich Politik, Notenbank und die nationalen und internationalen Gläubiger längst abgefunden. Alle machen gute Miene zum bösen Spiel und stellen sich die Frage, wie lange dieses groteske Szenario noch weitergehen kann? Ein Schuldenschnitt scheint da zwangsläufig, fragt sich nur wann? Und wer hat dann das größere Problem, der Staat oder seine Gläubiger?

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Newsletter vom 10. Mai 2023

Martin Braun, Börse Hannover