Geostrategische Risiken

Frank Rothauge

Die letzten drei Jahre haben allen Anlegern gezeigt, wie gravierend der Einfluss solcher Risikofaktoren auf die Kapitalmärkte und damit auf Portfoliorenditen ist. Zuerst wirbelte die Corona-Pandemie vieles durcheinander. Nur zwei Jahre später hatte der Überfall Russlands auf die Ukraine nochmals einschneidende Konsequenzen für viele Unternehmen. Beide Ereignisse führten zunächst zu tiefen Verlusten für die Anleger. Aber ein Aspekt wirkt noch viel schwerer.

Investoren, die ihre Anlagepolitik nicht anpassten, haben nämlich auch viel weniger von der nachfolgenden Erholung profitiert.
 
Aktive Anlagepolitik lohnt sich!
So lautet die wichtigste Erkenntnis der letzten Jahre. Investoren sollten nicht ausschließlich auf passive Produkte wie ETFs setzen, da innerhalb eines ETF keinerlei Anpassung an eine geänderte geostrategische Lage möglich ist. Das heißt nicht, dass man bestimmte Portfoliobausteine nicht auch mit ETFs umsetzen kann. Aber der Anleger muss ggf. solche Bausteine im Hinblick auf geostrategische Risiken aktiv austauschen.
 
Kernporfolio absichern
Viele Assetmanager sichern ihre Portfolios mit Hilfe von Derivaten, also Optionen oder Futures, ab. Prinzipiell kann das auch funktionieren, wenn es dem Manager gelingt, die Kosten des Derivateeinsatzes durch konsequente Regeln im Rahmen zu halten. Aber die beiden jüngsten geostrategischen Risikophasen an den Kapitalmärkten haben gezeigt, dass nicht nur Gesamtmarktbewegungen relevant sind, sondern dass die Risikoereignisse zu einer Neubewertung ganzer Branchen führten. In der Pandemie war es sicherlich schwierig, die Gewinner im Rennen um den ersten Corona-Impfstoff heraus zu finden. Wer konnte schon erahnen, das BionTech und Moderna das Rennen machen, aber Curevac oder Sanofi nicht. Aber in der Diagnostik haben nahezu alle Unternehmen profitiert, beispielsweise Roche oder Qiagen. Mit dem Einmarsch Russlands büßten dann viele Unternehmen Umsatz in Russland ein, dagegen kam es zu einer Neubewertung von Verteidigungsunternehmen.
 
Erfolgreich mit geostrategischen Risiken umgehen
Das ist das Ziel der Berater des Aristoteles Fonds (WKN: A1111G), die sich mit einer ganz speziellen Strategie darauf eingestellt haben. In dem mit Donner & Reuschel betriebenen und an der Börse Hamburg gelisteten Sondervermögen, wurden Teilportfolios geschaffen, die kritische Felder abdecken. Hierzu gehören beispielsweise Gesundheit & Ernährung, kritische Infrastruktur & Technologie sowie Sicherheit. Der Kursanstieg einiger Investments in den Bereichen Sicherheit und Ernährung kompensierte im Jahr 2022 einen Großteil der Verluste anderer Anlagen. Der Erfolg: Während der DAX im Jahr 2022 um ‑12,3 Prozent, der MDAX um ‑28,5 Prozent und der Nasdaq Composite sogar ‑33,7 Prozent einbrachen, verlor der Aristoteles Fonds vergleichsweise geringe -3,1 Prozent. Aktuell sind die Fondsanleger gegenüber Jahresbeginn 2022 schon wieder deutlich im Plus.

Newsletter vom 15. Februar 2023

Frank Rothauge – Geschäftsführer
AHP Capital Management GmbH

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