Anleger setzen auf US-Zinssenkung – Gold auf Rekordhoch

Nachdem sich FED-Chef Jerome Powell im August in Jackson Hole zuversichtlich im Hinblick auf eine Zinssenkung gezeigt hatte, erwartet der Markt jetzt mindestens eine Reduzierung des Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte, Optimisten halten sogar 0,50 Prozentpunkte für möglich. Die Entscheidung fällt am 17. September und wird maßgeblich beeinflusst von aktuellen Inflations- und Arbeitsmarktdaten.
Auch, aber nicht nur aus diesem Grund haussiert das Gold, die Feinunze (31,1 Gramm) hat an drei Handelstagen in Folge täglich neue Rekordhochs erreicht, am Dienstagnachmittag stieg der Preis an der Börse bis auf 3.675 US-Dollar. Aktuell liegt der Preis nur minimal darunter.
Mitte August wurde die seit April andauernde Seitwärtsbewegung beim Gold beendet, es erfolgte ein Ausbruch nach oben in historisch neue Dimensionen. Getrieben wird der Goldpreis aber nicht nur durch spekulative Elemente, sondern durch handfeste Nachfrage von Notenbanken sowie institutionellen und privaten Anlegern. Groß ist die Verunsicherung hinsichtlich der weiteren Entwicklungen in Sachen Staatsschulden, Krisenherde Ukraine und Nahost und dem Dauerthema Zollstreitigkeiten.
Auf der Suche nach dem „Safe Haven“ trennen sich Notenbanken und Institutionelle vom schwächelnden US-Dollar und investieren in das populäre Edelmetall. Die Investmentbank Goldman Sachs hält sogar Preise von 5.000 US-Dollar auf absehbare Zeit für möglich. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die Unabhängigkeit der US-Notenbank durch die Attacken der Regierung ins Wanken geraten könnte.
Erstaunlich stabil präsentieren sich derweil die Aktienmärkte in den USA und Europa. Dow Jones und Nasdaq100 notieren knapp unter ihren Allzeithochs, dem Nasdaq Composite und dem S&P500 gelangen gestern zum Handelsschluss sogar neue historische Höchststände bei 21.879 bzw. 6.512 Zählern. DAX und EuroStoxx50 sind nur wenige Prozent von ihren Höchstständen entfernt. Das ist eher Sommerwetter an den Börsen, aber noch lange kein heißer Herbst. Bleiben Sie trotzdem wachsam, denn die Hausse stirbt bekanntlich in der Euphorie!

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Newsletter vom 10. September 2025

Martin Braun, Börse Hannover

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