An den Iden des März

Spüren wir ein Bankenbeben und was bedeutet es für die Aktienmärkte? Heute vor genau 2.067 Jahren, an den Iden des März, 44 vor Christus, wurde Julius Cäsar gemeuchelt, sein Mythos hat jedoch mehr als 2.000 Jahre überlebt. Die Iden des März stehen seitdem für drohende Gefahr bzw. etwas Unheilvolles. Willkommen in der Gegenwart! Die aktuelle Lage an den Finanzmärkten könnte dieser Tage nicht unberechenbarer sein. Neben den bekannten Risiken und Problemen gesellen sich nun auch noch vereinzelte Bankenskandale – Silicon Valley Bank, Silvergate Capital, Signature Bank und First Republic Bank lassen grüßen. Was auf den ersten Blick weit weg erscheint, versetzt alte Hasen in Schockstarre. Böse Erinnerungen an 2007 und 2008 werden wach, als ein Finanzinstitut nach dem anderen in der Subprimekrise kollabierte. Die IKB machte 2007 den Anfang und die Pleite von Lehman Brothers am 15. September 2008 war dann der unrühmliche Höhepunkt und es blieb wieder mal die Frage „Wie konnte das alles passieren?“
In der aktuellen Situation haben FED und US-Finanzministerium zwar sehr schnell mit vertrauensbildenden Maßnahmen reagiert, es bleibt jedoch das ungute Gefühl, da könnte noch mehr kommen. Am vergangenen Freitagnachmittag und mit Verzögerung am Montag in Europa reagierten die Aktienmärkte nervös. Vor allem Banktitel mussten deutliche Abschläge hinnehmen. Gestern hatte sich die Lage wieder etwas entspannt, heute liegt der DAX allerdings erneut deutlich im Minus bei unter 15.000 Punkten. Das alles könnte sich weiter verschärfen, wenn weitere Hiobsbotschaften aus dem Finanzsektor ans Tageslicht kommen. Einen Vorgeschmack haben wir bekommen.
Die Iden des März 2023 sind noch nicht ganz vorüber, bleiben Sie wachsam, auch über diesen Tag hinaus.

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Newsletter vom 15. März 2023

Martin Braun, Börse Hannover