So behauptet sich die Börse Hannover in der Nische

Der hiesige Handelsplatz hat eine lange Tradition – doch sein Marktanteil ist gering. Die Regionalbörsen in Hannover, Hamburg und Düsseldorf haben ihre Kräfte gebündelt. Wie funktioniert die Zusammenarbeit?

Hannoversche Allgemeine Zeitung, 26. August 2023, Auszug:

Der Autozulieferer Continental hätte eigentlich eine Auszeichnung für besondere Treue verdient. Schon seit 1879 sind die Aktien des einst als „Continental Caoutchouc & Gutta-Percha Compagnie“ gegründeten Unternehmens an der Börse in Hannover notiert – keine andere Firma ist seit so langer Zeit an dem Handelsplatz präsent. Aus Conti wurde ein Großkonzern, der dem Deutschen Aktienindex (Dax) angehört und rund 200.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Seine Anteilsscheine werden in Deutschland auch an den Börsen in Frankfurt (Prime Standard), Hamburg und Stuttgart im regulierten Markt sowie an weiteren Börsenplätzen in verschiedenen Ländern auch im Freiverkehr gehandelt.

Um die lange Tradition der Börse zu verdeutlichen, holt Geschäftsführer Hendrik Janssen in seinem Büro eine Kopie des amtlichen Kursblatts aus dem Jahr 1902 hervor. Unter der Rubrik „Actien“ finden sich dort auch Namen wie die Hannoversche Bank, die Hannoversche Baumwoll-Spinnerei, die Zuckerfabrik Neuwerk, das Teutonia Misburg Portland-Cementwerk, die Lindener Eisen- und Stahlwerke und die Hildesheim-Peiner Kreis-Eisenbahn, aber auch die Herrenhäuser Brauerei, die Hannoversche Actien-Brauerei und die Lindener Actien-Brauerei (vorm. Brande & Meyer), die sich später mit der Gilde-Brauerei zusammenschloss. Diese Unternehmen waren damals als Aktiengesellschaften organisiert und ihre Anteilsscheine an der hannoverschen Börse zum Handel zugelassen.

Quelle: Hannoversche Allgemeine Zeitung, von Dirk Stelzl